Die Geschichte von HHLA I

 

Zeitstrahl

1928

Bau des Schwimmkrans bei Deutsche Werft in Hamburg Finkenwerder unter der Baunummer 113. Es wurde gleichzeitig ein Schwesterschiff gebaut, welches aber bereits als Schweißkonstruktion ausgelegt war. HHLA I wurde als klassisch genieteter Rumpf ausgeführt. Der Kranaufbau wurde von der Firma Kampnagel zugeliefert. Sie wurden von der staatlichen Kaiverwaltung in Auftrag gegeben. Der Vorteil der beiden Kräne lag in Ihrer schnellen und unkomplizerten Einsatzbereitschaft durch den dieselelektrischen Antrieb und das Selbstfahren. Eine bis dahin ungewohnte Schnelligkeit gegenüber den dampf- getrieben Kränen, die mit Hilfe von Schleppern zum Einsatzort verholt werden mussten.

1928

-

1945

In den Jahren von 1928 bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges war der Kran quasi durchgängig im Einsatz. Er hat eine Vielzahl von Aufträgen erledigt, bei denen er über die Jahre das Tausendfache seines Eigengewichtes transportierte. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten und dem folgenden Rüstungsaufträgen für die Werft in Hamburg war der Kran auch am Bau der großen und kleinen Einheiten der Kriegsmarine beteildigt.  Den zweiten Weltkrieg hat der Kran relativ unbeschadet überstanden. Er ist nicht versenkt worden und hat nur kleinere Schäden davon getragen.

1945

-

1986

In der Nachkriegszeit wurde der Kran sehr stark für den Wiederaufbau der Hafenanlagen benötigt. Es wurden Kräne geborgen, versetzt an intakte Kaianlagen und vieles mehr. In den fünfziger und sechziger Jahren war er als Logistikpartner im Wirtschaftswunder des Hamburger Hafens nicht weg zu denken. Er ist sicher ein Zahnrad in dem Getriebe ,welches unseren Hafen zu dem machte, was er heute ist. Gemeinsam mit dem Schwesterschiff HHLA II und dem 1942 gebauten HHLA III haben sie die stetig steigenden Anforderungen erfüllt. 1957 kam ein noch leistungsfähigerer Kran, die HHLA IV dazu.

1986

2007

Seit seiner Außerdienststellung 1986 ist die ehrenamtlichen Besatzung immer bemüht gewesen, den Kran vor dem Zahn der Zeit zu schützen. Dies ist allerdings beim Kranausleger nicht so einfach, da sich dieser zwischen 15 und 39 Metern über dem Deck befindet. Nach über 25 Jahren wurde eine Überholung des Auslegers (Link zum Film) nötig. Diese wurde über das  Engagement von Partnern und Spendern möglich gemacht.

Der Wandel der Zeit ging auch nicht an den beiden Schwimmkräne HHLA I und II vorbei. Sie wurden 1984 als Reserve außer Dienst gestellt . Ihre Kapazität und Hubhöhe hat für die immer die stetig steigenden Anforderungen nicht mehr ausgereicht. Durch die immer größer werdenden Schiffe war die Auslage inzwischen zu gering und der Drehpunkt des Auslegers zu niedrig. 1986 wurde der Kran von der Kulturbehörde Hamburg vertreten durch das Museum für hamburgerische Geschichte übernommen. Es wurde dem Kran auch ein verdienter Mitarbeiter der vorherigen Besatzung an die Seite gestellt, in dem man Ihm ermöglichte, in den vorzeitigen Ruhestand zu gehen. Er ist bis 2010 auch immer noch aktiv gewesen. Die Namensänderung in „Karl Friedrich Steen“ erfolgte im gleichen Zuge. Der Namensgeber war Vorstandmitglied bei Blohm & Voss , der sich sehr für den Erhalt von Museumsschiffe eingesetzt hat.

Im Rahmen der Umstrukturierung der Museumslandschaft in Hamburg und der Schaffung eines Schifffahrtsmuseums in der Speicherstadt sahen sich die großen Museen gezwungen Ihre Exponate zu reduzieren. Glücklicherweise fand sich in dem Museumshafen Oevelgönne e.V. einen Betreiber, der den Kran in seine Reihen aufnahm. Der Liegeplatz war schon immer Neumühlen / Oevelgönne und die Besatzungen auch im Hafen bekannt und teilweise berüchtigt. Er zeichnet sich durch seinen Charakter als reines Arbeitsschiff aus. Die Besatzung versucht, dies auch weiterhin zu leben und zu pflegen. Wie alle Schiffe des Museumshafen Oevelgönne handelt es sich bei dem Schwimmkran nicht um ein Museum im herkömmlichen Sinne sondern um eines zum Anfassen und Begreifen

2011

2015

Der erste Große Auftrag seit der Außerdienststellung wurde der Leuchtturm Pagensand Süd. Er wurde von den Ehrenamtlichen Mitarbeitern des Museumshafens Oevelgönne im Frühjahr 2015 auf Pagensand abgebaut und mit dem Schwimmkran abtransportiert. Dieser wird als Landmarke im Museumshafen im Herbst 2015 erwartet. Bilder dazu finden Sie in unserer Mediathek sowie im Blog